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Benediktussegen

Legende
Der heilige Benedikt von Nursia soll in Vicovaro durch das Kreuzeszeichen den Giftbecher, der ihm zum Trinken gereicht wurde, zum Zerspringen gebracht haben.
Bild: Daniel Tibi
Gestaltung
Der Benediktussegen konnte auf Zettel geschrieben, in Blei, Zinn, Messinglegierungen, Gold und Silber gegossen oder aus Horn geprägt sein. Er findet sich auf diversen Amulettkreuzen wie dem Ulrichskreuz, konnte aber auch zu einer Medaille, dem Benediktuspfennig, auch Benediktusmedaille genannt umgestaltet werden. Zentrales Element des Benediktuspfennigs ist das Segenskreuz oder Benediktuskreuz, auf dem die über dem gleichen Mittelwort kreuzförmig angeordneten Buchstaben des eigentlichen Segenstextes, eines Doppelspruchs, abgebildet sind:
Längsbalken: CSSML (Crux sacra sit mihi lux – „Das heilige Kreuz sei mein Licht“)
Querbalken: NDSMD (non draco sit mihi dux – „Nicht der Drache sei mir Führer“).
Als äußere Umfassung der Medaille wird oft der Zachariassegen, eine ähnlich populäre Segensaufschrift, aufgeprägt. Ebenfalls gebräuchlich ist folgender Spruch:
VRSNSMVSMQLIVB (Vade Retro Satana, Nunquam Suade Mihi Vana, Sunt Mala, Quae Libas: Ipse Venena Bibas – „Weiche zurück Satan, führe mich niemals zur Eitelkeit. Böse ist, was du mir einträufelst: trinke selbst dein Gift“).
In den vier Kreuzwinkeln findet sich:
CSPB (Crux Sancti Patris Benedicti – „Kreuz des heiligen Vaters Benedikt“).
Über dem Kreuz steht manchmal PAX („Frieden“).
Dargestellt ist das Kreuz altertümlich als Tatzenkreuz, später meist als ballenendiges Ankerkreuz in Art des Lilienkreuzes ausgebildet.
Seit dem 18. Jahrhundert zeigen die meisten Benediktuspfennige auch ein Bild des hl. Benedikt mit Kreuzstab und Giftbecher; letzterer spielt auf ein dem Heiligen zugeschriebenes Wunder an. Später kamen auch Mariendarstellungen hinzu.
Im Kloster Weingarten wird eine Variante der Benediktsmedaille geprägt und geweiht, die neben dem hl. Benedikt und Kreuz auch die dort verehrte Heilig-Blut-Reliquie darstellt.
Verwendung
Der Benediktuspfennig kann um den Hals, am Rosenkranz, an der Fraisenkette oder in der Geldbörse (hier gegen Falschgeld oder Betrug) getragen werden. Außerdem sind auch größere Wand-Medaillen erhältlich. Nach römisch-katholischer Lehre ermöglicht die Medaille an bestimmten Tagen einen vollkommenen Ablass.
In früheren Tagen wurde auch empfohlen, ihn in Baufundamente einzumauern, zusammen mit dem Antlassei an hochwasser- oder lawinengefährdeten Stellen zu vergraben, unter Hausschwellen oder den Kindern in die Wiege zu legen, in den Futterkrippen im Stall zu vergraben, in den Brunnen zu werfen, Weidekühen an den Glockenriemen zu nähen, ja selbst an Gebrauchsgefäße wie das Drehbutterfass zu hängen oder an den Melkeimer zu löten.
Die Schutzwirkung des Benediktussegens umfasste die Patronate des hl. Benedikt. In seiner Schrift Bedeutung, Ursprung und Privilegien der Medaille des heiligen Benedikt zählte Abt Prosper Guéranger die Wunderkräfte im Einzelnen auf. Demnach dient der Benediktussegen als Schutz gegen Alltagsgefahren, Blitz, Hagelschlag, Vergiftung, Fieber, Pest, Steinleiden, Fallsucht, böse Geister, Hexen, den Teufel sowie bei Geburten und in der Sterbestunde. Entscheidend für die Zauberwirkung ist die Unverständlichkeit der Buchstabenfolge; in inhaltlicher Unkenntnis des Segens trat der magische Buchstabenzauber umso deutlicher hervor.
Geschichte
Der Benediktussegen geht auf die Verehrung des populären Volksheiligen und Nothelfers Benedikt von Nursia im niederbayrischen Kloster Metten zurück. Der Mettener Kodex von 1414 zeigt in einer Miniatur eine Heiligenfigur, deren Kreuzstab mit dem Benediktussegen beschriftet ist. Dieser Heilige gilt seit dem 17. Jahrhundert als der hl. Benedikt.
Nach einer anderen Überlieferung stammt der Segen aus sehr alter Zeit, erreichte aber erst weite Verbreitung, nachdem er den elsässischen Kleriker Bruno, den späteren Papst Leo IX. (1002–1054), von einer schweren Krankheit geheilt hatte.
Im Zusammenhang mit dem Straubinger Hexenprozess von 1647 gelangte das Benediktusamulett zu großer Popularität, da die sechs angeklagten Hexen aussagten, dass sie über das Kloster Metten wegen des dort verborgenen Benediktuskreuzes keine Gewalt gehabt hätten.
Der Benediktuspfennig wurde beim Volk außerordentlich beliebt. Da man ihn auch als Zaubermittel verwendete, wurde er immer wieder von einigen Bischöfen verboten. Im 17. Jahrhundert wurde er auf den Index gesetzt. Durch eine Breve vom 12. März 1742 erreichte aber der Prager Abt Benno Löbl, dass Papst Benedikt XIV. denen, die die Medaille bei sich trugen, häufig Ablässe verlieh. Die Benediktiner andererseits verbreiteten den Segen und fertigten ihn in Metten in großer Anzahl. Sein Verkauf stellte eine bedeutende Einnahmequelle für das Kloster dar.
 
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Einzelnachweise
Bernhard Sirch, Katholisches Pfarramt Propstei - Schlößl: Die Benediktusmedaille, auch Benediktuskreuz
Literatur
Manfred Brauneck: Religiöse Volkskunst. Votivgaben, Andachtsbilder, Hinterglas, Rosenkranz, Amulette. 2. Auflage. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-0967-8, S. 295–296.
Stefan Fassbinder: Wallfahrt, Andacht und Magie. Religiöse Anhänger und Medaillen. Beiträge zur neuzeitlichen Frömmigkeitsgeschichte Südwestdeutschlands aus archäologischer Sicht (= Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 18). Rheinland-Verlag, Bonn 2003, ISBN 3-7749-3087-2.
Hanns Otto Münsterer: Amulettkreuze und Kreuzamulette. Studien zur religiösen Volkskunde. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0789-2, S. 170-180.
Benedikt Stolz: Die Medaille des heiligen Benediktus, des Schutzpatrons Europas. Ursprung, Wesen und Wirken. Franz Reisinger, Wels 1966.
Dominik Wunderlin: Mittel zum Heil. Religiöse Segens- und Schutzzeichen in der Sammlung Dr. Edmund Müller (= Kostbarkeiten aus dem Dolderhaus in Beromünster. Heft 7). Helyas-Verlag, Beromünster 2005, ISBN 3-9521775-9-8.
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Georg der Märtyrer
Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Der heilige Georg der Märtyrer Umschrift, S[ANCTVS] GEORGIUS [Heiliger Georg]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVII Jhd

 Georg der Märtyrer
Benediktussegen

Medaille aus Bronzeblech

VS: Der heilige Georg als Ritter, hoch zu Ross, mit dem Drachen kämpfend Umschrift lautet: S[ANCTVS] GEORGIVS  [Heiliger Georg]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVIII Jhd

Heiliger Benedikt / Benediktussegen
Heiliger Benedikt / Benediktussegen
Heiliger Benedikt / Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Der heilige Benedikt von Nursia Umschrift,S[ANCTVS] BEN[EDICTI] ORA PRO N[OBIS] [Heiliger Benedikt bitte für uns]

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darunter der Zachariassegen Umschrift, + Z + DIA + BIZ + SAB + Z + HGF + BFRS

RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVII Jhd

Benedikt von Nursia / Benediktussegen
Benedikt von Nursia / Benediktussegen
Benedikt von Nursia / Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Standbild des heiligen Benedikt von Nursia mit erhobenen Kreuz und Regelbuch. Links der Benediktusschild und rechts als Attribut ein Rabe mit einem Stück Brot im Schnabel Umschrift, CRVX S[ANCTI] P[ATRI] BENE[DICTI] / ROMA [Kreuz des heiligen Vaters Benedikt / Rom]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVIII Jhd

Benedikt von Nursia
Benediktussegen
Benedikt von Nursia / Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Standbild des heiligen Benedikt von Nursia mit erhobenen Kreuz. Links und rechts die Attribute Mitra und Pelikan. Umschrift, CRVX S[ANCTI] P[ATRI] BENED[ICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benedikt]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVII Jhd

Georg der Märtyrer
Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Der heilige Georg der Märtyrer in Rüstung, ersticht von seinem Pferd auf einen Drachen.

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVIII Jhd

Heiliger Georg der Märtyrer
Benediktussegen

Medaille aus Bronzeblech

VS: Der heilige Georg der Märtyrer in Rüstung, ersticht von seinem Pferd auf einen Drachen.

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVII Jhd

Benedikt von Nursia
Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Standbild des heiligen Benedikt von Nursia mit erhobenen Kreuz. Links und rechts die Attribute Mitra und Pelikan. Umschrift, CRV[X] S[ANCTI] P[ATRI] BENED[ICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benedikt]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVIII Jhd

Benedikt von Nursia
 Benediktussegen

Bronzemedaille

VS: Hüftbild des heiligen Benedikt von Nursia mit Krummstab und Giftbecher. Umschrift, CRVX S[ANCTI] P[ATRI] BENED[ICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benedikt]

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RS: Benediktussegen

Umschrift, C[RVX] S[ANCTI] P[ATRIS] B[ENEDICTI] [Kreuz des heiligen Vaters Benediktus] C[RVX] S[ACRA] S[IT] M[IHI] L[VX] N[ON] D[RACO] S[IT] M[IHI] D[VX] [Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht!] V[ADE] R[ETRO] S[ANTA] * N[VNQVAM] S[VADE] M[IHI] V[ANA] *  S[VNT] M[ALE] Q[VAE] L[IBAS] * I[PSE] V[ENENA] B[IBAS]  [Weiche Satan! Rate nimmer * Mir der Sünde falschen Schimmer * Du kredenzest bösen Wein * Trinke selbst das Gift hinein]

XVIII Jhd

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